Die Konquista hat auch bei ihr keine Ausnahme gemacht! Eigentlich sollte sie Atlacoya heißen oder Mayhuel oder vielleicht Acatictli, ihre Eltern nannten sie aber Patricia.
Ein lateinischer Name, die ursprüngliche Sprache der Konquistadoren, übersetzt bedeutet dies edel oder adlig – von edler Geburt.
Hinter der Fassade dieses Vornamens steht aber eine Aztekin, die sich weigert, ihre Kultur zu verlieren. In ihren Augen erkennst du die Flammen eines verlorenen Volkes und durch ihre Venen fließt definitiv kein Blut, sondern Pulque, das mythische Getränk der mexikanischen Urvölker.
Patricia haben wir auf unserer letzten Reise durch Mexiko kenngelernt und dank ihr sind wir eingetaucht in eine Welt, die für Touristen, ja, sogar für viele Mexikaner, oft verborgen bleibt.
Es ist die suburbane Welt von Mexikos Hauptstadt, in die kein Fremder es wagt, einzutauchen. Dort, wo die einfachen Bewohner der Stadt sich weigern, ihre Tradition zu verlieren und mit großer Besessenheit und großem Genuss Pulque trinken.Eine Provokation für jeden multinationalen Getränke-Konzern.
In der Vergangenheit wurde Pulque zunehmend diskreditiert und unter dem Druck der Getränkeindustrie wurde versucht, seinen Mythos zuentzaubern. Menschen wie Patricia ist es aber zu verdanken, dass Pulque heute immer noch lebt, zumindest dort in der Unterwelt Mexikos. Dort, wo die Konquista bis heute keinen zugriff bekommen hat und auch keinen Zutritt bekommt.
Patricia, die dich wie eine Sirene aus Homers Mythologie an die Hand nimmt und dich in ein verborgenes Königreich führt, das du vielleicht nur gefesselt an dem Mast eines Schiffes überleben kannst.
In der Unterwelt der Pulquerias von Mexiko City herrschen andere Gesetze. Dort sitzen die Arbeiter, Marktverkäufer, alles Mitglieder Indigener Völker, die ihre eigenen Waren in den Straßen verkaufen. Prostituierte und Drogenhändler, und all diese Leute haben einen gemeinsamen Nenner: Pulque. Patricia ist immer mittendrin als Botschafterin einer Kultur, die sich immer noch weigert, sich der anmaßenden Allmacht des Coca-Cola Konzerns zu unterwerfen.
Wir bedanken uns bei dir, Patty, für den “diplomatischen Schutz” in Tepito und all diese Wunder, die wir miterleben dürften: die einzigartigen Menschen, dich und insbesondere die kleinen Kätzchen, die gerade in den Moment in „Clandestino“ geboren wurden, als wir Pulque genossen.
PULQUE Y MARIJUANA PURO GENTE SANA